Lückenhafte IT-Transparenz und wachsender Kostendruck

SaaS-Verschwendung, hohe Audit-Kosten und verschobene Prioritäten inmitten schärferer finanzieller Auflagen für ITAM-Teams.
Die aktuelle State of ITAM Report 2025 von Flexera zeigt: IT-Teams kämpfen weiterhin mit mangelnder Transparenz über ihren gesamten Technologie-Stack hinweg. Obwohl immer mehr Unternehmen Software in die Cloud verlagern, bleibt die Übersicht dort lückenhaft – insbesondere bei SaaS und BYOL.
Laut der nicht repräsentativen Umfrage unter mehr als 500 IT-Verantwortlichen weltweit hat sich die IT-Transparenz bei On-Premises-Hardware und -Software verbessert und stieg auf rund 75 Prozent. Auch bei Cloud-Instanzen geben fast zwei Drittel der Befragten an, einen guten Überblick zu haben. Bei SaaS sieht das anders aus. Hier fühlt sich nur die Hälfte der IT-Manager ausreichend über die Cloud-Anwendungen informiert. Besonders kritisch ist die Lage bei BYOL (Bring Your Own License), wo lediglich 27 Prozent ausreichende Einblicke in Lizenzstatus, Kosten und Sicherheitsaspekte haben. Insgesamt ist das Vertrauen in die vollständige IT-Transparenz damit leicht auf 43 Prozent gesunken.
SaaS-Sprawl rückt in den Fokus
Nicht überraschend rückt damit auch die Eindämmung von SaaS-Sprawl – also der unkontrollierten Verbreitung und Nutzung von Cloud-Anwendungen – stärker in den Fokus. Mehr als ein Drittel der Befragten geben an, dass die Verschwendung durch ungenutzte SaaS-Lösungen im vergangenen Jahr zugenommen hat. Die finanziellen Auswirkungen solcher ungenutzten Anwendungen belasten die IT-Budgets. Als Reaktion verstärken SAM-Teams ihre Aktivitäten im SaaS-Management: 59 Prozent verfolgen aktiv die Nutzung, 56 Prozent passen Verträge und Abos gezielt an, um unnötige Ausgaben zu vermeiden.
Die wachsende Komplexität der cloudbasierten Lizenzmodelle und der zunehmenden Migration von IT-Assets in die Cloud verhindert umfassende IT-Transparenz. Die Verwaltung von Nutzungsrechten steht inzwischen ganz oben auf der Liste der Herausforderungen: Vier von fünf der SAM-Teams tun sich damit schwer.
Audits bleiben Dauerbelastung
Gleichzeitig wächst der finanzielle Druck auf die IT-Teams und aufwändige Software-Audits bleiben eine Dauerbelastung. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen hat in den vergangenen drei Jahren über eine Million US-Dollar für Software-Audits ausgegeben. Im Jahr 2025 lagen die Ausgaben bei knapp einem Viertel der Organisationen sogar bei über fünf Millionen.
Vollständige Transparenz über alle IT-Assets ist die Grundlage für jede fundierte technologische Entscheidung“, erklärt Becky Trevino, Chief Product Officer bei Flexera. „Doch ausgerechnet jetzt, unter steigendem Kostendruck, lässt die Sehkraft in der IT spürbar nach. Ohne klaren Einblick in den gesamten Technologie-Stack lassen sich weder Verschwendung gezielt vermeiden noch Compliance sicherstellen oder Investitionen effizient steuern.“
Während IT-Teams zunehmend unter Druck stehen, ihre Kosten zu optimieren, gewinnt die Zusammenarbeit von IT Asset Management (ITAM) mit Cloud-Teams und FinOps-Abteilungen an Bedeutung. ITAM-Teams arbeiten immer häufiger über Bereichsgrenzen hinweg, um die bestehenden Transparenzprobleme zu adressieren, finanzielle Verantwortlichkeit zu stärken und die operative Effizienz zu verbessern. Gefragt sind intelligente und flexible SAM-Strategien, um technologische Innovationen wirtschaftlich tragfähig umzusetzen.
Für den State of ITAM Report
befragte Flexera insgesamt 506 qualifizierte Teilnehmer mit Erfahrung im Software Asset Management. Die Mehrheit der Teilnehmer stammt aus Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitenden. Mehr als die Hälfte der Befragten kommen aus den USA, ein Drittel aus Europa.